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Polarlicht vom 6. April 2000

Datum:6.4.2000 Uhrzeit:ca. 23:00 MESZ Belichtung:ca. 30s
Feld:93o x 70o Emulsion:Kodak Royal Gold 1000 Filter:keiner
Optik:f=17mm 1/3.5 Ort:Lichtenhagen bei Göttingen Beobachter:T. Credner

© Copyright bei den Beobachtern

Am 4. April 2000 gab es auf unserer Sonne einen ihrer gelegentlich auftretenden koronalen Massenauswürfe, dessen Schockwelle zwei Tage später die Erde erreichte. Der resultierende geomagnetische Sturm wurde durch ein beeindruckendes Schauspiel von Polarlichtern begleitet. Die Geschwindigkeit des Teilchenstroms im Sonnenwind stieg von den üblichen 375 km/s auf etwa 600 km/s an. Diese erhöhte Geschwindigkeit der solaren Teilchen und ihre größere Anzahl verstärkt den Druck auf die terrestrische Magnetosphäre und deformiert sie, so dass auch in gemäßigten Breitengraden, so wie zum Beispiel in Deutschland (Bild oben), viele solare Elektronen auf die Atmosphäre treffen. Atmosphärische Sauerstoffatome, die von diesen Elektronen oder deren Sekundärprodukten getroffen werden, sind verantwortlich für den Großteil des Polarlichtes. Das bei Polarlichtern am häufigsten beobachtete Grün bei 557,7 nm stammt aus Höhen von etwa 110 km, wohingegen das rote Licht (Emissionslinien bei 630,0 nm und 636,4 nm) größtenteils zwischen 200 und 400 km Höhe entsteht. Beide Emissionen stammen vom Sauerstoff.