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Der Kohlensack

Datum:9.6.1994 Uhrzeit:23:16 LT Belichtung:61 min
Feld:10.7o x 8.0o Film:Scotchchrome 400 Filter:keiner
Optik:f=100mm 1/4.0 Ort: Cerro Tololo Beobachter:S. Kohle

© Copyright bei den Beobachtern

Im südlichen Sternbild Crux befindet sich ein recht grosser, dunkler und fast sternenleerer Fleck inmitten von sehr reichen Sternfeldern der Milchstrasse. Es ist der sogenannte "Kohlensack", der schon mit dem blossen Auge gesehen werden kann. Es ist jedoch nicht so, dass sich in dieser Richtung keine Sterne befinden. Stattdessen liegt dort eine dunkle interstellare Staubwolke, die das Licht der dahinterliegenden Sternregionen verschluckt und somit als sogenannte Dunkelwolke erscheint. Ein weiteres bekanntes Beispiel ist der Pferdekofnebel.

In der Farbaufnahme ist ein weiterer astrophysikalischer Aspekt zu sehen: Im nördlichen dunklen Teil des Nebels befinden sich überdurchschnittlich viele rote Sterne. Der Grund ist die "Rötung", die das Sternenlicht beim Durchgang im interstellaren Staub erfährt. Blaues Licht wird stärker vom Staub absorbiert, bzw. aus der Sichtlinie herausgestreut, als rotes Licht! Im infraroten Spektralbereich sind diese Wolken beinahe durchsichtig. (siehe auch die M 50 Seite)

Oftmals ist solch dunkle Materie im All im Optischen nur durch diese Verfärbungseffekte nachzuweisen. Die meisten dieser Wolken liegen nicht so offensichtlich und leicht sichtbar vor reichen Sternfeldern.