GALAXY

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Das lokale Universum


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Film laden (Originaldaten)
Film laden (verstärkte Strukturen)
Galaxienhaufen identifizieren

Erklärung

Dieser Film zeigt die Galaxienverteilung in einem Würfel der Kantenlänge von 230 Millionen Lichtjahren um unsere Milchstrasse. Jeder Punkt repräsentiert eine Galaxie aus dem CFA Galaxienkatalog. Die Farben geben den Galaxientyp an: Quasare und Elliptische Galaxien sind in weiss dargestellt, S0 Galaxien in blau, Spiralgalaxien in grün, Galaxien vom Magellanschen Typ und Zwerggalaxien in rot.
Eine sorgfältige Analyse dieser Daten zeigt, dass Elliptische Galaxien oft in den Zentren von Galaxienhaufen zu finden sind, während Spiralgalaxien und Zwergirreguläre Galaxien meist eine ausgedehntere Verteilung zeigen. Der Film zeigt ausserdem eine Ebene, in der kaum Galaxien zu liegen scheinen, die sog. "zone of avoidence". Es handelt sich dabei nur um einen Auswahleffekt: Durch die staubige Ebene unsere Milchstrasse hindurch können Galaxien nur schwer entdeckt werden.

Betrachtet man den Film einige Zeit, so kann das Auge eine Vielzahl von Strukturen in der Galaxienverteilung erkennen. Die Zentren von Galaxienhaufen erscheinen in den Originaldaten als radial von der Milchstrasse wegzeigende "Finger". Dies ist aber nur ein Artefakt ihervorgerufen durch Fehler in der Entfernungsbestimmung. Die gemessene Radialgeschwindigkeit v0 wird als Fluchtgeschwindigkeit der Galaxien interpretiert, die durch die Ausdehnung des Universums gegeben ist. Unter dieser Annahme kann die Entfernung über die Formel D = v0/H0 (H0=Hubble-Konstante) bestimmt werden. Tatsächlich aber besitzen die Galaxien noch eine Eigenbewegung, hervorgerufen durch Anziehungskräfte benachbarter Galaxien. Insbesondere Galaxien in Zentren von Galaxienhaufen zeigen eine grosse Streuung ihrer Eigenbewegung, so dass die Entfernungsbestimmung fuer eine einzelne Galaxie unmöglich gemacht wird.
Der grösste Teil der sichtbaren Strukturen über grosse Entfernungen ist aber real ! Galaxien sind nicht gleichförmig verteilt sondern bilden lange Filamente und Superhaufen. Das Entstehen dieser Strukturen ist ein aktuelles Forschungsgebiet und ist eng an die Verteilung Dunkler Materie und an das angenommene kosmologische Modell geknüpft.

Das VIRGO Konsortium ist eine Gruppe von Wissenschaftlern die versuchen mit Hilfe von Supercomputern die Entwicklung des Universums und die Entstehung von grossräumigen Strukturen zu simulieren. Hier ist ein Beispielfilm der MPA Galaxy Formation Group, der die Evolution eines Galaxienhaufens zeigt.

(C) Sven Kohle